Eine nachhaltige Ortsentwicklung erfordert ein langfristiges, integriertes Konzept, das ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte vereint. Ziel ist es, die Attraktivität eines Ortes zu steigern, Ressourcen effizient zu nutzen und die Lebensqualität für alle mindestens zu erhalten. Dabei sind folgende Bereiche besonders wichtig:

1. Ressourcenschonende Raumentwicklung: Kompakte Siedlungen und gezielte Nachverdichtung schützen Böden und schaffen Raum für Erholung.
2. Nachhaltige Mobilität: Förderung von Fuss- und Veloverkehr, ÖV-Anbindung, Sharing und E-Mobilität.
3. Klimafreundliche Energieversorgung: Effiziente Gebäude, erneuerbare Energien und smarte Netze.
4. Soziale Durchmischung und Integration: Vielfältige Wohnformen und Gemeinschaftsflächen stärken den Zusammenhalt.
5. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit: Regionale Betriebe fördern, nachhaltige Jobs sichern, Umwelt und Wirtschaft in Balance halten.

Unsere Gemeinde Risch setzt, gezwungenermassen, auf Verdichtung. Wichtig dabei ist, dass die Balance zwischen Wachstum und Naturschutz und offenen Flächen bewahrt wird. Während unversiegelte Flächen, Grünflächen oder auch grüne Ausgleichsflächen, wie zum Beispiel Dachbegrünungen, noch eher zu kurz kommen, legt die Gemeinde grossen Wert auf die Wahl der Energieversorgung sowie der Baumaterialien. Im Bereich Mobilität hat Risch Rotkreuz mit der hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Verkehr beste Voraussetzungen, um den Individualverkehr zu reduzieren. Potenzial gibt es beim Ausbau von Fahrradwegen, Carsharing-Angeboten und Elektroinfrastruktur für Fahrzeuge.
Im sozialen Bereich stärken Angebote wie kulturelle und sportliche Veranstaltungen und Dorffeste das Zusammenleben. Es fehlt aber weitgehend an bezahlbarem
Wohnraum, was eine Durchmischung aller Bevölkerungsschichten beeinträchtigt. Der Campus der Hochschule Luzern schafft Arbeits- und Innovationsplätze
direkt vor Ort und fördert die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft.
Eine nachhaltige Entwicklung kann mit einer durchdachten Ortsplanungsstrategie ganzheitlich angegangen werden. Dabei ist die Transformation ein fortlaufender
Prozess, der von Zeit zu Zeit fordert, eingeschlagene Richtungen zu überprüfen und falls notwendig zu justieren. Bei den meisten Bereichen kann unsere
Gemeinde gut mithalten. Doch beim Mangel an bezahlbaren Wohnungen stellt man eine zunehmende Belastung für viele Menschen im Kanton Zug fest. Hier erwarten wir von der öffentlichen Hand mehr Tatendrang.

Nerina Itin, Vorstandsmitglied