Atomkraftwerke fahren jedes Jahr neue Verluste ein. Zusätzlich steigen mit jedem Betriebsjahr infolge erhöhter Verstrahlung die Stilllegungs- und Entsorgungskosten. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir alle, die kleinen Strombezüger und die beteiligten Kantone irgendwann alle Verluste sowie die Entsorgungskosten berappen müssen. Die Axpo droht mit Regressforderungen im Umfang von 4.1 Milliarden Franken. Um diese Forderung zu begründen, hofft sie auf unrealistisch steigende Strompreise an der Börse und den rettenden Staat. Die gleiche Axpo hat bis vor fünf Jahren vorgerechnet, dass deutscher Solar- und Windstrom nie in die Schweiz gelangen kann. Heute wissen wir, dass dieses Wunschdenken zu groben Fehlentscheidungen führte. Mit einem Ja zur Atomausstiegsinitiative bringen wir die Geschäftspolitik der Axpo möglichst schnell auf den Pfad der erneuerbaren Energien und bereiten dieser Blackout-Angst-Macherei ein Ende. Ein geordneter Atomausstieg bis 2029 wird der edelsten aller Energien, der Wasserkraft, wieder auf die Beine helfen.
Auch der Kanton Zug ist an der Axpo beteiligt. Zu gerne hätte unsere Fraktion von der Regierung auf ihre Interpellation vom 29. März 2016 fundierte Antworten bekommen. Die Beantwortungsfrist ist Mitte Oktober abgelaufen. Offensichtlich geht unsere Regierung davon aus, dass eine Beantwortung nach der eidgenössischen Abstimmung vom 27. November unangenehme Diskussionen im Kantonsrat erübrigen könnte.
 
Hanni Schriber-Neiger
Kantonsrätin Alternative Grüne Fraktion, Rotkreuz

Lesebrief – 15. November 2016
Abstimmung Atomausstiegsinitiative