
Keine Blechlawine im Dorfkern
In den letzten Wochen wurde mehrfach über die Verkehrssituation rund um den Forrenkreisel in Rotkreuz sowie den geplanten Autobahn-Halbanschluss Rotkreuz Süd berichtet.
Zur Erinnerung: 2018 sprachen sich über 1000 Personen in einer Petition der Grünen Risch-Rotkreuz und der IG Halbanschluss Nein gegen dieses Vorhaben aus. Dennoch ignorierten der Gemeinderat und der Kantonsrat diesen breiten Widerstand und nahmen das Projekt in den Richtplan auf.
Dass die aktuelle Verkehrssituation in Rotkreuz Lösungen braucht, steht ausser Frage. Doch bei den Massnahmen fehlt es an Weitsicht. Laut Prognosen soll der Autobahn-Halbanschluss Rotkreuz Süd zusammen mit dem Bypass Blegistrasse die Chamerstrasse um 370 Fahrzeuge pro Stunde entlasten. Gleichzeitig jedoch ist mit einer Mehrbelastung von 650 Fahrzeugen pro Stunde auf der Buonaserstrasse in Richtung Dorfkern sowie 300 zusätzlichen Fahrzeugen pro Stunde Richtung Buonas zu rechnen. Der Dorfkern würde also stärker belastet, als das Industriegebiet entlastet. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfkerns, Schulkinder, die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner der Alterswohnungen und der Langsamverkehr unter einer zusätzlichen Blechlawine leiden sollen.
Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich: Es braucht eine echte Wende in der Verkehrspolitik. Denn wer Strassen sät, wird mehr Verkehr ernten.
Setzen wir unsere Energie und finanziellen Mittel doch lieber in eine nachhaltige Mobilität und stärken wir effiziente Verkehrsträger!
Konradin Franzini, Co-Präsident Grüne Risch-Rotkreuz, Rotkreuz